Kirchliche Entwicklung

Die Pfarrkirche zu den Hl. Viktor und Markus war, wie aus den kirchengeschichtlichen Forschungen von Dr. A. Ulmer hervorgeht, damals die Hauptkirche im Walgau und Mutterkirche einerseits sogar von Bludenz mit der Filiale Bürs, andererseits der Dorfsiedlungen von Ludesch, Thüringen, Bludesch, und Nenzing, Schlins, Röns und wahrscheinlich auch von Frastanz.

Ulmer vertritt die Meinung, daß zu einem späteren Zeitpunkt, vermutlich im 10. Jhdt., vom Königshof Nüziders aus unmittelbar das Klostertal besiedelt wurde. Die Seelsorgsorte Braz, Dalaas und Klösterle waren deshalb anfangs kirchliche Filialen der Pfarre Nüziders. Auch der Weiler Omesberg der Gemeinde Lech gehörte von alters her zum ausgedehnten Pfarrsprengel von Nüziders.

Die Pfarrkirche zu den Hl. Viktor und Markus war einst wohl die 'Leutekirche', während St. Viner die Eigenkirche der Hofansiedler des Königshofes war.

Die uralten Patrozinientitel beider Kirchen aus der sogenannten römischen bzw. mailändischen Kultuswelle lassen schließen, daß diese schon im 5./6. Jhdt. bestanden. Bereits im Jahre 960 kam das Kloster Einsiedeln durch Schenkungen in den Besitz großer Güter in Nüziders und gleichzeitig der Patronatsrechte über die Pfarrkirche. Von 1842 bis 1960 waren Einsiedler Benediktinerpatres Pfarrer in Nüziders.