Rücklagen konnten trotz außertourlicher Schuldentilgung erhöht werden
Bereits Ende April hat die Nüziger Gemeindevertretung einstimmig den Rechnungsabschluss für das Jahr 2023 beschlossen. Bürgermeister Florian Themeßl-Huber zeigte sich zufrieden: „Es ist gelungen, die Rücklagen der Gemeinde um 300.000 Euro zu erhöhen. Und dies; obwohl wir Sondertilgungen in der Höhe von über einer Million Euro vorgenommen haben.“
Ein negativer Saldo in der investiven Gebarung stand 2023 einem positiven Saldo in der operativen Gebarung gegenüber. In Summe ist es 2023 dadurch gelungen, entgegen den Erwartungen die Ausgleichsrücklage der Gemeinde zu erhöhen. Sie beträgt nun mit 31.12.2023 rund 2,3 Millionen Euro. Umso bemerkenswerter ist laut Bürgermeister Themeßl-Huber diese positive Entwicklung, weil die Gemeinde Nüziders im Jahr 2023 Sondertilgungen in der Höhe von 1 Million Euro getätigt hat. Somit wurden in den Jahren 2022 und 2023 alle variabel verzinsten Kredite der Gemeinde getilgt. Gerade in einem international schwierigen Umfeld mit stark gestiegenen Kreditzinsen war dies ein sehr wichtiger Schritt, der die Gemeindefinanzen resilienter und unabhängiger von internationalen Entwicklungen macht.
Ausgabenseite
Der Gesamtschuldenstand der Gemeinde beläuft sich Ende 2023 auf immer noch rund 11,4 Millionen Euro – die pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich auf 2.129 Euro. Auf der Ausgabenseite machten sich 2023 vor allem die Personalkosten bemerkbar, die sich abzüglich aller Förderungen auf über 2,5 Millionen Euro summierten. Auch der Gemeindeanteil an der Abgangsdeckung der Vorarlberger Spitäler sowie am Sozialfonds gehören zu den großen Ausgabenposten. Im Jahr 2023 schlugen außerdem massiv erhöhte Energiekosten zu Buche. Sie sind um 55 Prozent angestiegen, obwohl der Gesamtenergieverbrauch laut Energiebilanz um 1% gesunken ist.
Mehreinnahmen
Auf der Einnahmenseite verzeichnet Nüziders Mehreinnahmen bei der Kommunalsteuer und bei den Pachteinnahmen. Erwähnenswert ist allerdings ebenso, dass 2023 eine negative Entwicklung bei den Ertragsanteilen mit sich brachte, die erheblich unter den Prognosen zu liegen kam. „Mindereinnahmen aus dem Steuertopf, erhöhte Energiekosten und ein bedeutender Abbau des Schuldenstandes – das waren herausfordernde Entwicklungen 2023. Dass es gelungen ist die Rücklage unter diesen Umständen zu erhöhen und Schulden massiv abzubauen, ist keine Selbstverständlichkeit und ich danke allen, die mit hoher Budgetdisziplin und auch Weitblick dazu beigetragen haben“, so Themeßl-Huber.
2024 finanziell schwieriges Jahr
Bürgermeister Themeßl-Huber bremst allerdings die Erwartungen für 2024. „Das laufende Jahr wird aus unterschiedlichen Gründen sehr viel schwieriger werden“, betont er. Die inflationsbedingten hohen Gehaltsabschlüsse spiegeln sich im Voranschlag 2024 wider. Dazu kommen sinkende Steuereinnahmen aus dem Bundestopf. Außerdem investiert die Gemeinde kräftig in die kommunale Infrastruktur. Vor allem das Straßen-, Wasser- und Kanalprojekt Hinteroferst wird sich niederschlagen. Weit über 2 Millionen Euro sind dafür vorgesehen und werden aus dem laufenden Budget ohne die Aufnahme von Drittmitteln finanziert.
Den detaillierten Rechnungsabschluss finden Sie unter www.nueziders.at/Finanzdaten